Auf meiner Suche nach Vorfahren bin ich im Internet des öfteren auf den Namen Kobrow gestoßen ohne die Ergebnisse einorden zu können. Unter anderem ist es mir gelungen ein Bild von Greifswald zu erwerben, das vermutlich 1978 von einem C. Kobrow gemalt wurde.
Bei diesem Originalbild handelt sich um eine Zeichnung mit Tusche oder Scryptol auf Pergament. Die Größe beträgt 21 x 7 cm.
Recherchen unter Künstlern, Museologen, Antiquaren etc. haben ergeben, dass es in Mecklenburg-Vorpommern keinen bekannten Maler Kobrow (auch sonst unbekannt) gab oder gibt. Das Bild beruht auf Caspar David Friedrichs Gemälde “Greifswald im Mondschein” von 1816/17, im Original zu betrachten in der Nationalgalerie Oslo. Darauf sind die Reusen und der gesamte Vordergrund scharf wiedergegeben, die Stadtsilhouette verschwommen, eben wie im Mondschein.
Der Künstler Kobrow hat in seinem Bild sogar Fenster angedeutet, Überhaupt sind die Konturen der Gebäude gut zu erkennen. Auch die Anzahl der Türme und ihre Darstellung stimmt mit Friedrich überein. Es sind aber nicht alles Kirchtürme, davon gibt es nur drei. Jedoch hatten zwei Stadttore, Graues Kloster und Franziskanerkloster auch Türme, die wurden aber Mitte des 19. Jahrhunderts durch Umbauten abgerissen. Der Fangentum am Ryck steht aber heute noch.
Der Signatur nach zu urteilen scheint das Bild aus moderner Zeit zu stammen, die Buchstaben sind eindeutig der Zeit nach 1925 zuzuordnen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde noch Sütterlin geschrieben. Erst durch eine Schreibreform in den 30er Jahren wurde die heutige lateinische Schreibweise eingeführt.
Falls jemand mehr über die Entstehung dieses Bildes oder vielleicht sogar über den Künstler weiss, würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen.